Matt Cutts gehört ganz klar zu den wichtigsten Personen im Bereich der Suchmaschinenoptimierung, immerhin handelt es sich bei ihm sowohl um den Kopf des Google Quality-Teams als auch das offizielle SEO-Sprachrohr in Personalunion. Aufgrund seiner Position bei Google sitzt er also im wahrsten Sinne des Wortes an der Quelle der Geschehnisse und so ist folgende Situation kaum verwunderlich: Wenn Matt Cutts spricht, hört die SEO-Welt gebannt zu. In den meisten Fällen handelt es sich um Tipps für Suchmaschinenoptimierer bzw. Webmaster oder einfach nur um Neuigkeiten rund um die Suchmaschinen Google. Aber sollte man auch wirklich alle Ratschläge von Matt konsequent umsetzen?

Grundsätzlich ist natürlich zu begrüßen, dass Google ein so offenes und unmittelbares Sprachrohr für Suchmaschinenoptimierer und Webmaster hat. Aktuelle Neuigkeiten und Informationen rund um die Suchmaschine Google sind auf diese Weise sehr schnell im Umlauf und können zeitnah umgesetzt werden. Doch seit den letzten Vorkommnissen, bei denen bei zahlreichen Webmaster Warnungen über unnatürliche Links in den Google Webmaster Tools auftauchten und kurz darauf von Matt Cutts wieder relativiert wurden, sollte man sich die Frage stellen: Arbeit Google mit Nebelbomben und kann man den Angaben von Matt Cutts immer 100%ig trauen?

Wenn wir von Google sprechen, sprechen wir zugleich von einem milliardenschweren Unternehmen und nicht vom Wohlfahrtsverein der Mutter Teresa. Google schützt seine Formel mindestens ebenso gut wie Coca-Cola die Formel für die dunkle Sirupbrause, während sich Suchmaschinenoptimierer versuchen der Formel bzw. dem Algorithmus zumindest anzunähern. Aus diesem Grund freut man sich natürlich über aktuelle Informationen, besonders wenn sie höchstpersönlich von den Suchmaschinenanbietern kommen. Dass Google den Webmastern und SEOs frische Tipps an die Hand gibt, wie sie ihre Website besser machen können, ist mehr als löblich. Deshalb sollte man sich die Informationen von Matt Cutts auch stets zu Gemüte führen.

Trotzdem sollte man immer im Hinterkopf haben: Google ist ein börsennotiertes Unternehmen welches Geld verdienen will und bei Geld hört in der Regel bekanntlich die Freundschaft auf – auch bei Google. Wer Google in die Suppe spuckt, fliegt im wahrsten Sinne des Wortes raus. Entweder aus den SERPs oder aus AdSense. Auch wenn es weh tut: Nüchtern betrachtet sind Suchmaschinenoptimierer also nicht die Freunde von Google, sondern die Gegner – zumindest diejenigen, die mit unerwünschten oder gar illegalen Mitteln arbeiten. Die Frage ist nun: Wer gibt seinem „Gegner“ schon freiwillig Tipps um ihm die verwundbaren Stellen zu zeigen?

Aufgrund genau dieser Fragestellung sollten Informationen und Tipps von „offizieller Stelle“ immer auch ein kleines Geschmäckle bei den Webmastern hinterlassen. Mehr denn je sollte man diese stets kritisch hinterfragen, denn in der Suchmaschinenoptimierung gehört neben fundiertem Know-How auch sehr viel Bauchgefühl dazu! Tipps sollten deshalb stets hinterfragt werden: Bringen mir diese Tipps tatsächlich einen Vorteil? Welche setze ich um und von welchen lasse ich lieber die Finger? Handelt es sich womöglich um Tretminen die mich als „schlimmen Finger“ outen können? Erkennt Google gar ein Muster bzw. Footprint, wenn ich immer brav alle Tipps genau so umsetze wie gewünscht? So gesehen ist SEO tatsächlich ein Minenfeld.

Fazit: Der Minendetektor bzw. das wichtigste SEO-Tool trägt man auf dem Hals und für wirklich nachhaltigen SEO-Erfolg gibt es eigentlich genau zwei elementare Tipps zu beachten: Kopf einschalten und sauber bleiben, dann klappt es auch mit den ehrlich verdienten Rankings! So, und nun bin ich auf eure Meinung gespannt 😉