Google Disavow-Link-Tool – Fluch oder Segen?
In der aktuellen Ausgabe Nr. 17 des Website Boosting Magazins befindet sich ein sehr interessanter Artikel von Mario Fischer zum Disavow-Link-Tool in den Google Webmaster Tools. Auch wenn wir uns gerade im Sprung zum neuen Jahr befinden und sich einige Leser vermutlich im verdienten Urlaub befinden, möchte ich diese ruhige und entspannte Zeit für einen eigenen Artikel zum Thema Disavow-Links nutzen.
Grundsätzlich finde ich die Möglichkeit, schlechte bzw. schädliche Links zu melden, eine feine und sogar wichtige Sache. Aber nur grundsätzlich, denn die meisten Suchmaschinenoptimierer werden und sollten bei einer solchen vielversprechenden Möglichkeit immer mit einer gesunden Portion Skepsis an die Sache herangehen – besonders wenn es um das Thema Links und Google geht.
Natürlich, das Hauptziel von Google ist es die Suchergebnisse noch besser zu machen, denn hier steckt das Kerngeschäft des Suchmaschinengiganten. Kein Wunder also, dass Google hier für klare Verhältnisse sorgen möchte, besonders was die Manipulation betrifft. Dass Links für Google auch in den nächsten Jahren eines der wichtigsten Rankingkriterien bleiben werden, kann mit der Einführung des Disavow-Link-Tools bereits zwischen den Zeilen herauslesen werden – andernfalls hätte der Aufwand für Google keinen Sinn gemacht.
Mit dem Disavow-Link-Tool haben Seitenbetreiber nun seit einigen Wochen innerhalb der Google Webmaster Tools die Möglichkeit einzelne Links oder sogar ganze Listen als Datei zur „Entwertung“ einzureichen. Ob dabei tatsächlich nur der einzelne Link und – bei entsprechender Bewertung durch Google – auch alle anderen ausgehenden Links auf der linkgebenden Seite entwertet oder die verlinkende Seite irgendwann sogar komplett aus dem Index entfernt wird, ist bis dato ungeklärt. Ob auch die Website des Seitenbetreibers, der schlechte Links gemeldet hat, in diesem Prozess von Google genauer unter die Lupe genommen wird ist bisher ebenfalls unbekannt – ebenso, ob überhaupt eine Entwertung stattfindet oder Google nur zusätzliche Daten über Linkquellen sammeln möchte. Eine Rückmeldung durch Google gibt es nämlich nicht.
So oder so stufe ich die Nutzung des Disavow-Tools als Spiel mit dem Feuer ein, ganz einfach weil das Ergebnis unbekannt ist und die Bank – in diesem Fall Google – immer gewinnt!
Disavow-Link-Tool in den Google Webmaster Tools
Google baut meiner Meinung nach psycholgisch auf die allgegenwärtige Angst der Websitebetreiber und Suchmaschinenoptimierer vor einer möglichen Abstrafung – egal ob berechtigt oder unberechtigt. Nach dem Roll-Out diverser Updates (Panda, Penguin, etc.) und zahlreicher spiralnebelhafter Begründungen, warum bestimmte Seiten plötzlich besser ranken und andere dagegen im Nirwana der Suchergebnisse verschwunden sind, setzt Google nunmehr gezielt auf die Unterstützung der Webmaster. In der Schule nannte man diese Art der Unterstützung übrigens „Petzen“ 😛
Folgende Gefahren sehe ich bei der Nutzung des Disavow-Link-Tools für alle beteiligten Parteien:
1. Outing als Suchmaschinenoptimierer
2. Es werden zu viele Links gemeldet
3. Es werden die falschen Links gemeldet
4. Das eigene Linknetzwerk fliegt auf
5. Fremde Linknetzwerke fliegen auf
6. Das eigene Projekt wird verbrannt
7. Alle eigenen Projekte werden verbrannt
Egal ob man sich bereits in einer Penalty befindet oder sich präventiv davor schützen möchte… der „Kummerkasten“ bzw. das Disavow-Link-Tool ist nur in den Fällen geeignet und sinnvoll, wo es sich um wirklich viele und schlechte Links handelt, die man nicht in regulärer Rücksprache mit den anderen Webmastern entfernen kann – z.B. wenn es sich um russische oder amerikanische P0rn oder V1agra Links handelt, die automatisiert und in Massen auf diversen Websites zwecks Negativ-SEO platziert wurden. In anderen Fällen birgt das Disavow-Link-Tool meiner Meinung nach deutlich mehr Risiken als Nutzen. Wie ist eure Meinung dazu?
Datum/Uhrzeit: 29.12.2012 um 13:17 Uhr
Guter Artikel! Ich finde auch eher, dass das Tool ein Trick aus der Psychokiste von Google. Die Leute sollen auf diese Weise freiwillig Linknetzwerke aufdecken und dich gegenseitig anpinkeln!
Datum/Uhrzeit: 29.12.2012 um 13:19 Uhr
[…] Google Disavow-Link-Tool – Fluch oder Segen? var szu=encodeURIComponent(location.href); var […]
Datum/Uhrzeit: 29.12.2012 um 14:48 Uhr
Wer kommt den auf die wahnsinnige Idee seine Links bei Google zu melden??!
Datum/Uhrzeit: 29.12.2012 um 14:51 Uhr
Ich sehe das Tool auch mit gemischten Gefühlen. Niemand weiß wie Google die entsprechenden Meldungen genau nutzt. Die Gefahr, dass Google den kompletten Account mit einem internen negativen, für den User nicht sichtbaren, Flag versieht ist sicher gegeben.
Ich würde das Tool nur dann einsetzen, wenn es schon Richtung Existenzangst geht. Bei kleineren Projekten, gilt es eher die Finger von dem Disavow-Link-Tool zu lassen und die Sache entweder ausssitzen, versuchen mit guten Links und Content gegenzuwirken oder schlicht die Inhalte auf eine saubere Domain ziehen.
Ich wünsche einen guten Rutsch und ein erfolgreiches, gesundes neues Jahr 2013.
Viele Grüße Andreas
Datum/Uhrzeit: 29.12.2012 um 15:49 Uhr
Hi Dennis, klasse Artikel. Dem kann ich mich nur anschließen. Besonders gut finde ich diesen Satz… Die Bank (Google) gewinnt immer! 😀
Datum/Uhrzeit: 29.12.2012 um 16:20 Uhr
Ich sags doch immer… Links sind Mist! Finger weg von Links! Lieber Content, Content, Conntent!
Datum/Uhrzeit: 29.12.2012 um 17:48 Uhr
Nacht Aussage von Matt C. braucht man sich über negativ SEO sowieso keine Gedanken machen. Ich glaub das Tool dient dazu gegen Links vorzugehen, die man nur mehr gegen Bezahlung entfernen kann oder wo die Betreiber nicht mehr erreichbar sind. Aber ganz wichtig: Man sollte dort nur die EIGEN gesetzten Links anzeigen.
Datum/Uhrzeit: 29.12.2012 um 20:03 Uhr
Wieso „Petzen“? „Anscheißen!“ und genau das sollte eigentlich den SEO-Ehrenkodex sprechen, oder?
Datum/Uhrzeit: 29.12.2012 um 20:06 Uhr
@ Mike: Danke für die Blumen! 😉
@ Stefan Schulze: Tjaa…
@ Andreas: Schön, dass du meine Ansicht teilst!
@ Yannick: Bezüglich des Satzes… Treffend, oder?! 😀
@ Volker aus Hamm: Ich würde eher sagen: Content, Links, + ca. 200 weitere Faktoren 😉
@ Woax: So, sehe ich das auch.
@ SEO-Ehrenkodex: Ja, sollte man meinen… ^^
Datum/Uhrzeit: 29.12.2012 um 22:07 Uhr
moin! ich kann dem autor des artikels nur beipflichten. das disavow tool ist meiner meinung nur ein schlauer schachzug von google an mögliche gekaufte linkquellen zu kommen. mehr nicht. also finger weg davon!
Datum/Uhrzeit: 31.12.2012 um 11:05 Uhr
Interessanter Artikel! Ich denke auch nicht, dass das Disalow Tool wirklich anklang finden wird. Eigentlich sollte man es komplett ignorieren, außer in wirklich unvermeidlichen Situationen. Guten Start ins neue Jahr 2013
Datum/Uhrzeit: 31.12.2012 um 13:24 Uhr
Danke für deinen interessanten Artikel 😉
Datum/Uhrzeit: 31.12.2012 um 17:20 Uhr
Ich sehe es ähnlich wie du. Das DLT sollte nicht als Allheilmittel gesehen werden und mit äußerste Vorsicht genutzt werden. Oder besser GAR NICHT!
Datum/Uhrzeit: 02.01.2013 um 10:39 Uhr
[…] Google Disavow-Link-Tool: Fluch oder Segen? – In der aktuellen Ausgabe Nr. 17 des Website Boosting Magazins befindet sich ein sehr interessanter Artikel von Mario Fischer zum Disavow-Link-Tool in den Google Webmaster Tools. Weiter… […]
Datum/Uhrzeit: 04.02.2013 um 13:38 Uhr
Sehr guter Artikel, hat mir sehr viel geholfen. Vielen Dank für info.
Datum/Uhrzeit: 17.06.2013 um 12:05 Uhr
Habe gerade das Disavow-Link-Tool eingesetzt.
Habe eine Seite umbenannt. Die alte war noch im Index == double Content.
Da habe ich jetzt die alte, aus dem Index entfernen lassen.
Mal sehen, ob sich was ändert?
LG
Peter
Datum/Uhrzeit: 01.12.2013 um 15:17 Uhr
[…] Unwahres, Spam – alles bedeutungslos. Per Mausklick. Googles Disavow Tool (Mehr dazu auch beim SEO-Handbuch), ursprünglich wohl mal entwickelt um redliche Webseitenbetreiber vor bösen Seos und unlauter […]