Das Thema Linktausch ist eines der beliebtesten und wichtigsten im Bereich SEO. Im Prinzip klingt das Thema relativ simpel, allerdings bringen mich einige Linktauschanfragen in letzter Zeit immer wieder zum Kopfschütteln. Besonders beliebt sind momentan automatisierte Tools für schnelle Linktauschanfragen. Das kann im Einzelfall klappen, aber in der Regel sind individuelle und maßgeschneiderte Anfragen letztlich doch das wesentlich erfolgreichere Mittel. In diesem Artikel möchte ich euch deshalb heute 10 Tipps für erfolgreiche Linktauschanfrage geben.

1. Empfängerrecherche

Bevor überhaupt die erste Linktauschanfrage per E-Mail verschickt werden kann, müssen zunächst einmal passende Empfänger recherchiert werden. Bereits hier machen sich viele Suchmaschinenoptimierer nur wenig Mühe. Statt auf Qualität wird lieber auf Quantität gesetzt – getreu dem Motto: Je mehr Anfragen ich verschicke, desto höher sind meine Trefferchancen. Bei eigenen Projekten mag das vielleicht in Ordnung gehen. Betreut man aber Kundenprojekt, sollte man diese Vorgehensweise ggf. noch einmal überdenken, zumal die Qualität ja nicht unbedingt unter der Quantität leider muss. Neben der Recherche nach themenrelevanten Linktauschseiten und deren Metriken sollte sich dann auch ein genaues Bild vom Betreiber selbst gemacht werden, um ihn wirklich direkt und individuell ansprechen zu können. In einigen Fällen ist es sogar nützlich sich in sozialen Netzwerken wie Facebook, Xing, Linkedin, etc. über den Betreiber zu informieren.

2. Seriöse E-Mail-Adresse

Der nächste Schritt beim der „Operation: Linktausch“ sollte die Einrichtung einer ansprechenden und vertrauenswürdigen E-Mail-Adresse sein. Diese bringt der Empfänger nämlich unmittelbar mit dem Absender in Verbindung und sollte deshalb entsprechend seriös wirken. Auf die Nutzung von Freemail-Anbietern wie GMX, Web.de oder Gmail sollte man hier möglichst verzichten, denn der Versand von E-Mails über eine eigene Domain spricht den Empfänger in der Regel nicht nur wesentlich besser an, sondern erzeugt zugleich auch ein deutlich höheres Vertrauen.

3. Aussagekräftige Betreffzeile

Die Betreffzeile einer E-Mail ist im Prinzip der Türöffner zum Empfänger. Ist diese nicht klar, deutlich und ansprechend formuliert, landet die E-Mail direkt mit einem Klick und ungelesen im Mülleimer. Da kann der eigentliche Text der E-Mail noch so gut klingen – die Chance ist verpasst. Deshalb sollte die Betreffzeile für den Nutzer so ansprechend und persönlich wie möglich sein und den Empfänger neugierig auf den Inhalt machen. Allerdings sollte man es mit der Personalisierung hier noch nicht übertreiben, den viele Spamer arbeiten genau mit diesem Mittel. Wer kennt Betreffzeilen wie diese nicht: „Peter, unser Top-Angebot für Sie!“ oder „Herr Müller, jetzt kostenlos den Anbieter wechseln!“ etc.? Bitte nicht – der Name des Empfängers gehört bei Linktauschanfragen nicht in die Betreffzeile, auch wenn man einen Adresspool zur Verfügung habt der die Einbindung ermöglicht, denn es riecht ganz einfach zu sehr nach automatisierten Massenmails.

4. Persönliche Ansprache

Im Gegensatz zur Betreffzeile kann man der persönlichen Ansprache hier beinahe freuen Lauf lassen. Hier ist es sogar sehr wichtig den Nutzer mit seinem Namen anzusprechen. Ob hier ein „Du“ oder „Sie“ als Ansprache angebracht ist, muss man je nach Empfänger mit seinem geschulten Auge selbst entscheiden. Dennoch sieht man auch hier immer wieder, dass statt individuell recherchierter und erstellter E-Mails lieber automatisierte Massenmails verschickt werden. In diesem Fall erhält man dann so eindrucksvolle Anreden wie z.B. „Guten Tag Peter Müller!“ oder einfach nur „Hallo!“. In beiden Fällen sieht auch ein Nicht-Marketer, dass es sich um automatisierte Massenmails handelt, denn niemand begrüßt jemanden in einer E-Mail mit Vor- und Nachnamen. Und auch wenn der Name in der Anrede korrekt ist – mit persönlicher Ansprache hat das nichts zutun. Entsprechend niedrig sind an dieser Stelle dann auch die Erfolgchancen für einen Linktausch.

5. Anfrage auf den Punkt gebracht

Besonders in diesem Punkt tun sich viele Versender von E-Mails oft schwer. Statt dem Empfänger kurz und bündig zu vermitteln, dass man eigentlich nur einen Linktausch einfädeln möchte, wird hier oft ein laaanger Roman über die Themen Online-Marketing, Suchmaschinenoptimierung, Linktausch und dessen Vorzüge versendet. In der Regel möchte man als Empfänger keine langen Texte lesen weil man entweder a) keine Zeit oder Lust dazu hat sich diese durchzulesen um dann festzustellen, dass es sich lediglich um eine Linktauschanfrage handelt oder b) man sich als SEO schon lange mit dem Thema Linkbuilding beschäftigt und daher bereits tief in der Materie steckt. In diesem Fall kommt man sich manchmal sogar etwas veräppelt vor, wobei man hier wieder das Rad zum ersten Punkt – der gründlichen Recherche vom Empfänger – schlagen kann. Statt den Empfänger also mit unnötigem Schnickschnack zu belästigen, reicht beim Linktausch in der Regel ein einfacher Dreizeiler. Je besser man es schafft sein Anliegen in 3-4 Zeilen auf den Punkt zu bringen ohne um den heißen Brei herumzureden, desto größer sind auch die Erfolgchancen.

6. Korrekte Rechtschreibung

Nobody is perfect, aber dennoch sollte man bei Linktauschanfragen versuchen die Rechtschreibregeln so gut wie möglich einzuhalten. Besonders beim Versand im Kundenauftrag ist dies wichtig, immerhin wird hierdurch eine Verbindung zwischen der Linktauschanfrage seitens der Agentur und dem Auftraggeber bzw. Kunden gezogen, was sich letztlich auch auf dessen Image auswirken kann. Im Zweifel also lieber die Rechtschreibprüfung aktivieren oder die E-Mail ins Lektorat geben.

7. Sprachstil

Auf Straßenjargon und Netzsprache sollte man bei Linktauschanfragen möglichst verzichten. Smilies und Abkürzungen wie „lol“ oder „rofl“ zeugen in der Regel nur in den seltensten Fällen von Seriosität. Ein wichtiger Fallstrick ist hier besonders, dass viele Empfänger die nicht ganz so internetaffin sind mit entsprechenden Abkürzungen einfach nichts anfangen können. Wer die Erfolgchancen also erhöhen möchte, orientiert sich idealerweise am klassischen Deutsch.

8. Gleichwertiger Tausch

Neben der Themenrelevanz richten sich viele Tauschanfragen an Betreiber deren Websites eine oder mehrere bestimmte positive SEO-Metriken aufweisen wie z.B. einen hohen Pagerank, eine gute Sichtbarkeit, viele Backlinks, ein hohes Domainalter, etc. Damit der Tausch möglichst schnell abgewickelt werden kann, wird nicht selten vom Absender einer Linktauschanfrage auch gleich ein kleiner Auszug des eigenen Portfolios mitgeschickt, von denen im Gegenzug Links angeboten werden können. Jedoch muss man hier leider immer wieder feststellen, dass von Gleichwertigkeit in Bezug auf die o.g. Metriken der angebotenen Seiten oft keine Rede sein kann, was für den Empfänger der Linktauschanfrage mehr als ärgerlich ist. Dass die Linktauschanfrage in einem solchen Fall erfolglos bleibt ist vermutlich verständlich. Deshalb: Wer einen guten Link haben möchte, sollte auch so viel Anstand haben und einen zumindest halbwegs gleichwertigen Link anbieten.

9. Absenderprofil aufpeppen

Ein weiterer wichtiger Punkt beim Linkbuilding ist der Name des Absenders bzw. Ansprechpartners. Dieser gehört selbstverständlich und vollständig an das Ende jeder versendeten E-Mail inkl. aller relevanter Kontaktdaten wie z.B. Website, E-Mail-Adresse und Telefonnummer. Idealerweise fügt man zusätzlich noch die Links zu seinen bestehenden Social Media Profilen wie Facebook, Xing, Linkedin, Twitter und Google+ hinzu. Das macht die E-Mail nicht nur seriöser, sondern bietet dem Empfänger zusätzlich die Möglichkeit sich ebenfalls ein Bild vom Absender zu machen, so wie es der Absender optimalerweise vorab auch beim Empfänger gemacht hat. Neben der Seriosität bietet sich so auch gleich die Möglichkeit des Networkings – und gerade beim Linkbuilding ist dieses Thema schon lange enorm wichtig!

10. Telefonanfrage – die Alternative?

Grundsätzlich sind Linktauschanfragen per E-Mail eine sehr gute und komfortable Lösung. Aber es gibt auch eine weitere vielversprechende Alternative bzw. Ergänzung: Das Telefon! Statt sich lange Gedanken über den passenden Text zu machen, bietet ein Linktauschanfrage per Telefonat deutliche Vorzüge:

– Direkter und persönlicher Kontakt zum Betreiber.
– Man lernt schnell die Art des Gesprächspartners kennen.
– Über etwas Smalltalk kann man einen nachhaltigen Bezug aufbauen.
– Personenübergreifendes Networking durch Weiterempfehlung.
– Telefonate können sehr viel Zeit im Vergleich zur E-Mail-Akquise sparen.
– Die Conversion-Rate ist i.d.R. deutlich höher im Vergleich zu E-Mails.

Im Zweifel kann man das Telefon auch als „Reminder“ einsetzen, sofern der Empfänger nicht auf E-Mails antwortet. Es kommt schließlich manchmal vor, dass eine E-Mail irgendwo im Spamordner hängen bleibt. Hier ist das Telefon ein sehr nützliches Werkzeug.