Die Funktionsweise des Amazon Ranking Algorithmus ähnelt sich in einigen Merkmalen dem Google Algorithmus. Dennoch verfolgt die Suchmaschine von Amazon andere Ziele als Google. Während Google unter anderem eine Suchmaschine für die Beschaffung von Informationen ist, wollen Nutzer auf Amazon nach Produkten suchen, die sie kaufen möchten. Laut Umfrageergebnissen war Amazon im vergangenen Jahr 2018 für fast 50% aller Produktrecherchen verantwortlich, während Google nur für 36% verantwortlich war.

Amazon’s Ziel ist es vor allen Dingen den Umsatz anzukurbeln. Daher soll die Suchmaschine möglichst die Produkte auf den ersten Plätzen positionieren, die am wahrscheinlichsten gekauft werden. Die relevantesten und umsatzstärksten Produkte sind diejenigen, die Top Rankings erzielen.

Amazon Ranking Algorithmus

Wie oben schon erwähnt suchen Menschen auf Amazon nach Produkten, die sie kaufen möchten. Die meisten Leute nutzen dafür die Amazon-Suche, nur ein Bruchteil der Kunden kommen über externe Links oder verweise auf den Amazon-Marktplatz. Darüber hinaus können wir davon ausgehen, dass Kunden nur die erste Suchergebnisseite betrachten. Ein kleiner Teil der Nutzer werden sich die zweite Seite ansehen. Der Anteil der Nutzer, die sich die dritte Seite ansehen, ist sehr klein.

Um dem Nutzer die Produkte zu zeigen, die mit der höchsten Wahrscheinlichkeit gekauft werden, geht Amazon in zwei Schritten vor. Im ersten Schritt werden die Produkte herausgefiltert, die inhaltlich zu der Suchanfrage passen, hier spielen die sogenannten Relevanzfaktoren eine große Rolle. Im zweiten Schritt werden die gefilterten Produkte nach den Performance Faktoren sortiert und angeordnet.

Inhaltlich relevante Produkte finden

Tätigt ein Nutzer eine Suchanfrage, will er genau die Produkte sehen, die ihn interessieren und die er kaufen möchte. Für die Auswahl inhaltlich passender Produkte berücksichtigt Amazon zwei Kriterien. Zum einen müssen alle Wörter einer Suchanfrage in dem Produktlisting enthalten sein. Dabei berücksichtigt Amazon verschiedene Informationsfelder, die im Listing enthalten sind:

  • Titel
  • Aufzählungszeichen
  • Beschreibung
  • Suchbegriffe
  • Händlername
  • Marke
  • andere Produktinformationen (z.B. Farbe)

Sucht ein Nutzer also nach „Pinke Trinkflasche auslaufsicher“ dann muss das Produktlisting die Keywords „Trinkflasche“, „Pink“ und „auslaufsicher“ enthalten.

Produkte nach der Kaufwahrscheinlichkeit anordnen
Amazon nimmt durch den Verkaufsrang Einfluss darauf, welche Produkte besser verkauft werden und welche schlechter. Nachdem alle relevanten Produkte von Amazon gefunden wurden, müssen diese innerhalb der SERP angeordnet werden. Die Reihenfolge dieser Sortierung hängt maßgeblich von den Performance-Faktoren ab. Dabei musst Du im Hinterkopf behalten, dass Amazon immer am meisten Geld verdienen will. Kunden sollen durch einen möglichst kurzen Kaufprozess geleitet werden, von der Suche aus das passende Produkt finden, darauf klicken und es anschließend kaufen.

Die Performance-Faktoren bilden die vergangene Leistung des Produktes bzw. den Erfolg bei den Kunden ab und werden mit den der Klickrate, Conversion-Rate und dem Absatz berechnet. Amazon will dem Nutzer nur Produkte anzeigen, die sich in der Vergangenheit gut verkauft haben und deshalb mit einer hohen Wahrscheinlichkeit wiedergekauft werden.

Amazon SEO

Optimierung der Relevanz Faktoren

Wie anfänglich bereits erwähnt wurde, filtert Amazon als erstes alle Produkte raus, die nicht alle Wörter einer Suchanfrage enthalten. Dabei berücksichtigt Amazon wesentlich den Inhalt von:

  • Titel
  • Bullet Points
  • Produktinformationen
  • Beschreibung
  • Backend
  • Marke und Verkäufer

Für das Ranking ist allerdings nicht nur wichtig, dass alle Wörter einer Suchanfrage enthalten sind, sondern auch die Reihenfolge der Wörter. Auch wird der Titel dabei mehr gewichtet, als beispielsweise die Beschreibung des Produktes. Keywords im Produkttitel sind am wichtigsten, darauf folgen in absteigender Reihenfolge die Bullet Points, die hinterlegten Keywords, weitere Produktspezifikationen und die Produktbeschreibung.

Im besten Fall stehen die Suchbegriffe alle in derselben Reihenfolge in einem Informationsfeld wie sie vom Kunden in die Suche eingegeben werden. Einzelne Suchbegriffe sollten dabei nicht auf verschiedene Felder verteilt werden, da sonst die Relevanz sinkt. Die Optimierung der Relevanzfaktoren kannst du ganz einfach mit dem Amazon Tool Jungle Scout durchführen.

Optimierung der Performance Faktoren

Leider haben Verkäufer keinen direkten Einfluss auf die Performance Faktoren, da die diese von der vergangenen Produktleistung bestimmt werden. Produkte, die in der Vergangenheit gut verkauft wurden, erhalten bessere Plätze als Produkte, die schlechter verkauft wurden. Die “Performance” wird mit folgenden Kennzahlen gemessen:

  • Absatz
  • Klickrate
  • Conversion-Rate

Für Verkäufer stellt sich nun die Frage, wie man diese Faktoren beeinflussen kann.

Die gute Nachricht ist, dass Verkäufer über nahezu alle Bestandteile des Produktlistings die Kontrolle haben, die einen potentiellen Kunden dazu bringen, ein Produkt öfter anzuklicken und öfter zu kaufen. Beispielsweise sollte man als Händler für jede Menge positive Bewertungen sorgen, oder einzigartige Bilder präsentieren, die ansprechend auf einen potentiellen Kunden wirken. Auch die Optimierung des Titels, der Bullet-Points und der Beschreibung sind essentiell. Alles sollte klar verständlich sein und wesentliche Funktionen und Merkmale des Produktes sollten vorhanden sein. Überlege dir, was der Nutzer erfahren möchte bzw. nach was dieser sucht. Verkäufer können somit indirekt einen Einfluss auf die Performance eines Produktes nehmen und so die Positionen in den SERP’s erhöhen.

Amazon SEO: Zusammenfassung

Im Prinzip bestimmt das Ranking eines Produktes den Erfolg auf Amazon. Hat ein Produkt eine hohe Sichtbarkeit und wird von vielen Leuten gefunden, dann wird es mit einer hohen Wahrscheinlichkeit auch gekauft. Bei einer Suchanfrage werden die Suchergebnisse in zwei Schritten ermittelt. Bei Produktlaunches können Produkte reduziert verkauft oder zum Teil verschenkt werden, um Absatzzahlen und Bewertungen zu erhöhen. Mit steigenden Absatzzahlen und einer erhöhten Anzahl an Bewertungen steigt auch die Position in den Suchergebnissen. Darüber hinaus sollte man im Rahmen einer neuen Produkteinführung immer Werbung schalten, um das Produkt zu bewerben, und direkt Sales zu generieren. Jeder Seller sollte sich allerdings im Hinterkopf behalten, dass ein gutes Ranking immer ein gutes Produkt voraussetzt und deshalb sich intensiv mit der Produktsuche und Produktentwicklung beschäftigen.

Autor: Moritz Bauer ist wie auch sein Geschäftspartner Laurin Krämer Student des Wirtschaftsingenieurwesens mit einer Leidenschaft für E-Commerce und Online Marketing. Neben ihrem Studium betreiben sie gemeinsam den Blog smartminded.