Dass ein paar Meta-Tags für die eigene Seite nicht mehr genügen, um auch tatsächlich gefunden zu werden, sollte mittlerweile hinlänglich bekannt sein. Suchmaschinenoptimierung funktioniert heutzutage nämlich über Inhalte respektive Texte. Alleiniges Feilen am technischen Grundgerüst der Seite ist überholt – redaktioneller SEO-Content ist zeitgemäß. Doch wie schreibt man einen SEO-Text? Worauf muss ich als Einsteiger innerhalb dieser komplexen Thematik achten? Der folgende Artikel gibt eine grundlegende Einführung in die Welt des suchmaschinengerechten Textens.

Zunächst ist es ratsam zu wissen, was man eigentlich schreiben möchte und wie man es am besten arrangiert und gliedert – denn Struktur wird auch von Google honoriert. Dann stellt sich die Frage nach den Schlüsselwörtern (Keywords) dieser Inhalte, bei deren Identifizierung ein kurzer Perspektivenwechsel angebracht ist. Man sollte überlegen, wie der potenzielle Leser angesprochen werden möchte und was er in einer Suchmaschine eingeben würde, um den gewünschten Content zu finden. Diese Keywords sollten eine gewichtige Rolle im vorliegenden Text einnehmen, ohne jedoch seinen eigentlichen Mehrwert zu belasten. Es gilt, einen Mittelweg zwischen inhaltlichem Reichtum und Ranking-Kriterien zu finden. Das ist die hohe Kunst redaktioneller Suchmaschinenoptimierung. Prinzipiell sind hierfür folgende einfache Maßregeln zu beachten:

Das Keyword gehört in die Überschrift und dort bestenfalls ganz nach vorn. Innerhalb des Textkörpers sollten die Schlüsselphrasen dann in einer annehmbaren Dichte von etwa zwei Prozent des Gesamttextes eingestreut werden. Eine gesunde Verteilung ist hierbei zu empfehlen, einzig im ersten Drittel des Contents sollte das Keyword häufiger auftauchen. Weiterhin schadet es in keinem Fall, Synonyme und Flexionen der Schlüsselworte zu verwenden. Äußerst wichtig ist es jedoch, innerhalb der vorgegebenen Thematik zu bleiben. Es macht aus SEO-Sicht keinen Sinn, über Äpfel zu schreiben, wenn man doch eigentlich Birnen verkaufen möchte. Zumindest werden selbige dann weit hinten im Suchmaschinen-Ranking vor sich hin vegetieren.

Nun ist es ja aber so, dass eine Website kaum aus nur einem Text besteht, genauso wie ein Shop in den seltensten Fällen nur ein Produkt anbietet. Weil gilt „content is king“, werden möglichst viele Texte benötigt. Jeder dieser Inhalte sollte eine charakteristische Thematik besitzen und mit seiner ganz eigenen Gruppe an Keywords ausstaffiert werden. Damit die Suchmaschinen aber erkennen, dass alle Texte zu einer einheitlichen Internetpräsenz gehören, ist ein zentrales Keyword mindestens einmal auf jeder Seite anzubringen. Bleiben wir bei unserem Obsthandel: man kann für jede Frucht aus unserem Angebot einen eigenständigen Text anlegen und das jeweils passende Keyword zuordnen: Apfel, Birne, Orange, Kiwi oder Ananas. Doch um all diese Sorten auch unter einem Hut zu vereinen, baut man auf jeder Seite noch das Keyword „Obst“ ein. So können alle Texte von der Suchmaschine als zusammengehörig anerkannt werden. Die Verknüpfung der verschiedenen Texte ist auch über andere Elemente als den Text möglich, beispielsweise über die Navigation oder das Template – solange es für Google lesbar ist.

Weitere wichtige Komponenten für einen guten SEO-Text sind Einzigartigkeit und Aktualität. Nichts ist langweiliger als die Nachrichten von gestern (sagt zumindest eine journalistische Binsenweisheit). Deshalb sollte man sich zwingen, in regelmäßigen Abständen neue Inhalte bereit zu stellen: zweimal die Woche ist das Minimum, um die hungrigen Suchalgorithmen zufrieden zu stellen. Wiederum ein Beleg dafür, dass die redaktionelle und bestenfalls tagesaktuelle Aufbereitung von Inhalten für Suchmaschinen immer relevanter wird. Zudem wird der Begriff Content oftmals nur mit Text in Verbindung gebracht – was so jedoch nicht genügt. Denn immerhin gibt es ja noch Bilder, Podcasts oder Videos. Diese Kommunikationsmittel sollte man nicht aus den Augen verlieren – gerade da Googles Universal Search über alle integrierten Kanäle auf dem Vormarsch ist und Ergebnisse der Bild- und Videosuche in allgemeinen Suchanfragen aufgeführt werden. Auch bezüglich derartiger Inhalte gelten ein paar knappe Richtlinien. Einerseits gehört zu jedem dieser Inhalte ein passender HTML-Tag, zumeist „alt“ oder „title“, der dieses Medium mitsamt Keywords näher beschreibt. Daneben sollte der umgebende Text ein solches Element ankündigen und kurz dessen Inhalt darlegen. Auf diese Weise wird auch Multimedia zum SEO-Content. Man erklärt den Suchmaschinen also, was an etwaiger Stelle zu finden ist. Dadurch wird der reine Text um weitere verwertbare Inhalte ergänzt.

Hält man sich an diese schlichten, aber effizienten Maßgaben, sollte man sich und sein Anliegen schon bald weiter vorn in den Suchergebnissen positionieren können. Editorial Search Engine Optimization (ESEO) mag vielleicht eine Wissenschaft für sich sein, aber schon mit kleinen Kniffen lassen sich beträchtliche Resultate erzielen. Auf lange Sicht und vor allem in Hinblick auf die ständig wachsenden Berge an Content ist nachhaltige Optimierung jedoch eine anspruchsvolle Aufgabe. Bei all den Feinheiten, die es zu beachten gilt, kommen kreativer Ausdruck und inhaltliche Vielfalt oftmals zu kurz. Dabei wollen die Leser doch – allem SEO-Verständnis zum Trotz –  individuell angesprochen werden und gleichsam einen persönlichen Mehrwert aus dem Text destillieren können. Um die Brücke zwischen Suchmaschinenoptimierung und User-Nutzen zu schlagen, liegt professionelle Unterstützung nahe. Externe Dienstleister und SEO-Agenturen können hierbei mit ihrem Know-how Abhilfe schaffen und den Content langfristig redaktionell optimieren. Insbesondere bei umfangreichen Vorhaben im Netz ist es von Vorteil, das SEO-Texten in die Hände von Spezialisten zu legen, die unabhängig und fachmännisch große Stückzahlen an hochwertigen Texten liefern können – eine ertragreiche Investition, die von Google und anderen Suchanbietern akzeptiert und belohnt wird.

Gastautor: Antje Bauer, Teamleiterin der SEO-Agentur 4iMEDIA SEO Professionals