Der Start meines letzten SEO-Experiments mit dem spannenden Titel „Der richtige Dateiname für Grafiken“ liegt ja nun schon wieder zwei Monate zurück, aber die meisten von euch werden sich hoffentlich noch daran erinnern. Bei dem Experiment ging es darum herauszufinden, welche Schreibweise für Suchmaschinen die beste Lösung ist bzw. welche der Grafiken in den Bildersuchen der einzelnen Suchmaschinen (Google, Yahoo und Bing) ganz vorne eingeblendet werden, da dies durchaus für zusätzlichen Traffic auf der eigenen Website sorgen kann. Nun hatten die oben genannten Suchmaschinen genau zwei Monate Zeit um ihren Crawler und Algo toben zu lassen. Zeit für die Schlussbilanz!

Noch einmal zur Erinnerung: Den Suchmaschinen wurden vier verschieden Schreibweisen auf der speziellen Unterseite zum „Spielen“ vorgeworfen. Dabei wurden folgende vier Schreibweisen verwendet:

Bindestriche: mohakenox-ist-super.jpg
Unterstriche: mohakenox_ist_super.jpg
Leerzeichen: mohakenox ist super.jpg
Zusammen: mohakenoxistsuper.jpg

Die spannende Frage nach 60 Tagen: Wie haben die einzelnen Suchmaschinen die vier Bilder eingestuft (falls überhaupt)?

Yahoo!

Kurz und schmerzlos: Nach 60 Tage sind noch immer keine Bilder im Index 😛

Bing

Eventuell muss man die Suchmaschine aufgrund des „Beta-Status“ etwas in Schutz nehmen, aber nach 60 Tagen hat Bing immerhin schon eines der 4 Mohakenox-Bilder im Bilder-Index, mit dem verblüffenden Ergebnis: Bing hat sich für das Bild mit Leerzeichen bzw. der Trennung %20 entschieden.

Google

Nicht weniger spannend und verblüffend ist der finale Stand von Google. Auch der Hulk unter den Suchmaschinen hat nicht alle Bilder indexiert (aber immerhin drei), ist sich aber offenbar mit seinem Kollegen Bing einig und hat sich für folgende (unveränderte) Reihenfolge entschieden:

Mein Fazit:

Ranking im Überblick:

Leerzeichen: mohakenox ist super.jpg
Unterstriche: mohakenox_ist_super.jpg
Zusammen: mohakenoxistsuper.jpg
Bindestriche: mohakenox-ist-super.jpg
(nicht indexiert)

Tja, das Ergebnis überrascht mich letztlich mindestens genauso wie euch. Natürlich kann es diverse Einflussmöglichkeiten (Formatgröße, Dateigröße, Dateityp, etc.) geben, die das Ranking beeinflusst haben können. Allerdings wurde hier wirklich die einfachste Form der Bildeinbindung (einfach untereinander platziert, nahezu identische Dateigröße, Formatgröße, Dateitypen) und kein komplexes CMS/Shopsystem mit zusätzlichem Content drumherum verwendet, welches Einfluss nehmen könnte. Auch direkte Links auf Bilder konnte ich keine entdecken. Das Testumfeld ist somit relativ clean. Um so mehr kann ich mir noch nicht so recht erklären wie das Rankung zustande gekommen ist.

Google hat weder das erste, noch das letzte Bild verwendet, sondern sich willkürlich ein Bild aus der Mitte herausgesucht. Daran, dass das Bild sowohl darüber als auch darunter den Suchbegriff („Mohakenox“) enthält, kann ebenfalls nicht als ausschlaggebender Faktor interpretiert werden, da die unmittelbar darüber und darunter liegenden Bilder ebenfalls vom Suchbegriff umschlossen sind. Woran könnte es also noch liegen?

Ein Gedanke, der kurzfristig bei mir aufgekommen war, ist die Tatsache, dass es sehr viele „Hobby-Webmaster“ gibt – sprich Nutzer, die keine wirklich Ahnung haben und womöglich sogar ein einfaches Homepage-Baukastensystem verwenden und einfach die Fotos, die sie von ihrer Digicam auf den Rechner gezogen und umbenannt haben dann direkt wieder hochladen ohne sich dabei Gedanken über den Dateinamen zu machen. Womöglich versucht Google genau diesen „DAU-Faktor“ zu berücksichtigen, immerhin kann ein schlechter Webmaster ja trotzdem ein erstklassiker Fotograf sein und tolle Bilder machen. Dieser Gedanke könnte einer von vielen sein, der zu diesem Ergebnis geführt hat…

Ergo: Sollte man jetzt aufgrund des SEO-Experiments alle seine Bilder umbennen? Um Gottes Willen: Nein! Dieses Experiment ist natürlich nicht repräsentativ für die gesamte Bildersuche. Um so schöner finde ich, dass Ingo einige Tage später einen ähnlichen Test – allerdings statt mit Baidu-Nudel mit Burger und Pommes (auch lecker) – gestartet hat. Hier steht die Schlussbilanz zwar noch aus wenn ich es richtig gesehen habe, aber die aktuelle Entwicklung solltet ihr auf seinem Blog ebenfalls unbedingt verfolgen.

Trotz des Ergebnisses aus meinem SEO-Experiment schließe ich mich der Meinung des Bild-Spezis Martin an: Die Bindestrich- und Unterstrich-Version für Bilder sind weiterhin Trumpf! Die zusammengeschrieben Variante sollte man nur im „Notfall“ verwenden – und die Leerzeichen-Variante möglichst gar nicht. Ich werde in Kürze mal ein weitere Experiment in leicht abgewandelter Form starten um mal zu sehen, ob das Ergebnis auch einem zweiten Test standhält. Ihr dürft also gespannt sein! Bis dahin würde mich jetzt mal eure Meinung interessieren… 😉