Vor einigen Tagen hatte ich einen Twitt auf @DennisTippe rausgeschickt, bei dem ich schrieb (frei wiedergegeben): „Heutzutage heißt es nicht mehr Man hat Schluss gemacht sondern… Die Beziehung ist Expired“ Der Tweet kam dermaßen gut, daß ich mir mal die Mühe gemacht habe, möglichst vielen Begriffe aus dem täglichen SEO/OM-Alltag in eine komplette, fiktive Story zu gießen, wie sie aus dem Leben eines Suchmaschinenoptimierers stammen könnte. Und ich kann euch sagen, das war gar nicht so einfach 😉 Aber egal, here we go – have fun…

Auch als Online-Marketer kann man nicht ständig arbeiten. Ab und zu ist auch die Family zu priorisieren. Gestern war so ein Tag. Ein wirklich besonderer Tag. Meine Freundin Alexa hatte Geburtstag! Wir kannten uns bereits aus der Kinderzeit und hatten schon zusammen in der Sandbox gespielt, sind aber erst seit gut 1 Jahr zusammen. Da ich viel arbeite und wenig Freizeit habe, hatte ich mir überlegt, dass ihr Geburtstag ein ganz besonderer Meta-Tag werden muss. Ich dachte da zunächst an Google Bowling, aber dann kam mir die Idee, daß dies nichts besonders wäre. Besser wäre ein romantischer Abend in einem chicen Restaurant. Aber welches? Ich schaltete also kurzerhand meinen Tablet-PC an und lies meinen Crawler von der Leine, indem ich ihn durch diversen Partnerprogrammen hetzte und nach schmucken Restaurants für verliebte Paare suchen lies. Endlich weiß ich jetzt woher der Name Partnerprogramm kommt!

Von den heruntergekommenen Kneipen hier in der Bad Neighbourhood hatten wir nämlich echt genug. Da hingen eh nur die ganzen Dailer herum, die ihr Dope wie DNS, MSN und PHP an den Mann bringen wollen. Darauf kann ich echt verzichten. Außerdem hatte ich noch etwas auszubügeln. Die Idee mit dem Gutschein für eine komplette Onpage-Optimierung ihres Vorbaus beim besten Schönheitschirurgen der Stadt war vermutlich keine sooo gute Idee. Das gab ein Stress, sage ich euch – macht sowas bloß nie! Mein Request, ob alles in Ordnung sei, beantwortete sie mit einem eher zöglichen Response in Form eines Säufzer. Nächstes mal gibt es wieder Rosen von Big Daddy, denn wegen so etwas will man schließlich keine Penalty in Form einer Beziehungspause kassieren, richtig? Sonst endet das noch so wie bei meiner letzten Freundin. Die hatte mich knall hart expired – nur wegen so ein bissel Klickbetrug mit ihrer besten Freundin. Frauen. Vermutlich hätte ich einfach nur noch etwas mehr Authority zeigen müssen, dann hätte sie gespurt! Schwamm drüber. Mein Crawler hatte inzwischen schon einige nette Restaurants gefunden und die SERPs in der Datenbank gespeichert. Klasse! Via meiner raffinierten Pulp() Function lies ich mir das perfekte Ergebnis raussuchen und voilà… Von mir aus kann es losgehen, Baby!

Während sie ihrem Gesicht vor dem Spiegel noch ein kleines Update verpaßte und dann in ihre sexy Cascading Style Sheets schlüpfte, zog ich mal wieder den schwarzen Cloak über, sprang in die Camel-Bots und setzte meinen Whitehat mit der Aufschrift „Yes, ICANN!“ auf. In dem Outfit kann man sich wirklich immer und überall blicken lassen. Klassisch und zeitlos eben, auch wenn die Camel-Bots so aussehen, als wolle man auf eine Safari gehen um ein paar SeaMonkeys zu fangen. Als ich noch Single war, lag die Conversion Rate in dem Outfit bei den Mädels ungelogen bei um die 100% (oder höher). Kein Witz! Hätte ich meinen Analytics Account damals nicht gelöscht, könnte ich es euch jetzt im Internet Explorer zeigen. Ehrlich. Alexa und ich machten uns nun endlich auf den Weg zum Restaurant – Ajax konnten wir allerdings nicht mitnehmen, da Hunde dort nicht gestattet sind. Der Weg war mittels der aktualisierten Sitemap in meiner Wayback Machine (umgangssprachlich auch „Navi“ genannt) der Marke Netscape relativ einfach zu finden. Schön, dass es diese Technik gibt – damals mußte man noch umständlich mit ImageMaps nach dem dem richtigen Weg suchen. Trotz des schlechten Wetters waren tatsächlich noch zahlreiche Visitors auf den Strasse und so war der Traffic entsprechend hoch. Mittels Ruby on Rails wären wir vermutlich eher schneller da gewesen, aber konfortabler als Schienenverkehr ist dann doch das Auto. Vor Ort parkte ich also meinen neuen Apache CGI direkt vor dem Eingang, man will ja zeigen was man hat. Naja, ehrlich gesagt übernahm mein automatischer Eintrag-Assistent diesen CronJob – wozu hat man schließlich diese tolle Technik?

Ich stieg aus, öffnete Alexa Gentleman like die Doorway Page meines Wagens und wir gingen Richtung Restaurant. Doch wir staunten nicht schlecht: Der Laden mit dem Namen „Local Host“ war nicht für jeden dahergelaufenen SEO und Marketer gedacht, sondern ein echter Nobelschuppen für Rich Snippets wie z.B. den Linkzar oder Linksultan. Und auch von außen sah die Client-Server-Architektur des Gebäudes echt pompös aus. Mein Crawler hatte also wirklich ganze Arbeit geleistet. Wir setzen uns an einen der freien Tische und der Ober Herr Inktomi brachte uns sogleich die Landingpage für die Menüwahl. Während Alexa schon den Webkatalog durchblätterte und ihr Menü aussuchte, betrachtete ich noch die tollen Öl-Images in den toll verarbeiteten Holz-Frames an den Wänden. Da waren echte Klassiker von Künstlern wie Bridge Page, Google Guy und Matt Cutts dabei. Irgendwann begann auch ich die Description der Landingpage zu checken, ich hatte heute nämlich noch nichts gegessen. Während Alexa sich für eine Mozilla-Käse Pizza entschied, rankte bei mir ein schönes, leckeres Dublin-Core Standard-Steak auf Position 1. Lecker, zumal das Fleisch direkt von einer argentinischen Link-Farm kam! Ja ich weiß, eigentlich ist es ja romantischer, wenn beide das gleiche Menü auswählen. Aber wie wir wissen ist Dublicate Content nicht unbedingt von Vorteil und außerdem brauche ich Kohlenhydrate für meinen <Body> – da braucht man Fleisch, sonst macht mein innerer Organischer Index wieder Bambule. Als Getränk gab es frisch gepressten Linkjuice mit einem Schuss Rum – natürlich gerührt und nicht geschüttelt. Das Dessert in Form von Space-Cookies fand ich persönlich nicht so berauschend. Noch zu erwähnen sei die tolle, romantische Musik, die in dem Restaurant gespielt wurde. Ein Hit nach dem Anderen wurde dort von der Live-Search-Band als Cover-Version zum Besten gegeben – darunter solche Klassiker wie „Hot Linking“ und „Slow Death“ von der Blackhatmetal-Band Layer. Richtig, jene Gruppe die mit unterschwelligen, satanischen Hidden Texten arbeitet. Der Sound war aber trotzdem ziemlich gut. Der Abend verlief perfekt und Alexa hatte mir inzwischen auch mein Onpage-Optimierungs-Geschenk verziehen. So lies ich es mir nicht nehmen, sie nach dem Essen noch zu einem kleinen Google Dance zu bitten, bevor es wieder heimwärts gehen sollte. Ich konnte die Live-Search-Band davon überzeugen zur Feier des Tages ihr Lieblingslied zu spielen. Es handelte sich dabei um dem <Title>Proxy Amadeus“ von Falco.

Nach gut 2 Studen waren wir dann fertig mit Essen und Tanzen. Ich lies mir die Paid Submission vom Ober bringen. „Alta Vista!“ dachte ich mir da – ganz schön happig! Aber egal, heute war ja ein besonderer Tag und da ich wie immer Cache bezahlte, gab es noch satte 5% Rabatt. Genial, oder? Aber man ist ja Mensch und da Linkgeiz ätzend ist, stecke ich dem Ober noch einen 10er zu. Aber bevor wir los konnten, musste ich noch schnell meine Blase entleeren. Ich fragte den Ober nach dem Weg zum Klo und fand es schließlich in der Nähe des Ausgangs. Hätte ich selbst sehen können, es steht ja ganz groß „W3C dran. Am Ausgang selbst entdeckte ich noch ein in Leder gebundenes Gästebuch und ich lies es mit nicht nehmen noch fix einen kleinen Spam-Comment zu hinterlassen – man weiß ja schließlich was sich gehört.

Wir gingen aus dem Restaurant und stiegen ins Auto. Gut, dass ich vorhin vor Fahrtantritt zum Restaurant einen Backlink in der Wayback Machine gesetzt hatte, allein hätte ich die Weg vermutlich nicht mehr gefunden. Aber was war das? Der Motor springt nicht an! Da machte es „Bing!“ in meinem Header. Der Motor kann ja auch nicht anspringen, schließlich hatte ich kürzlich eine brandneue zusätzliche Hijacking-Sperre eingebaut, damit niemand den Wagen klauen kann. Dummerweise hatte ich die Session-ID zum Entsperren vergessen und 3x falsch eingegeben. Damn! Ich stieg also aus meinem Apache CGI aus und kramte die neue Sistrix Toolbox, welche ich noch 2 Tage zuvor im Baumarkt gekauft hatte, aus dem Kofferraum hervor und siehe da, ich konnte die Sperre mit einer kleinen SQL Injection entsperren – trotz SSL-Verschlüsselung! Bin ich gut, oder was? Ein echter Firefox eben! Alexa bekam von dem ganzen Chaos gottlob nichts mit. Der Linkjuice und die Space-Cookies waren ihr wohl nicht bekommen und so war sie direkt nach dem Einstieg ins Auto in den Standby-Modus gewechselt und schlummerte friedlich. Niedlich. Hoffentlich ist sie Zuhause wieder wach, denn dann werde ich die Google Bomb platzen lassen und ihr einen Heiratsantrag machen. Da wird sie sich bestimmt freuen, aber vorher werde ich ihr noch meinen Long Tail zeigen! 😀

To be continued (vielleicht) …