In seinem aktuellen Blogartikel berichtet Martin Mißfeldt von einer kürzlich veröffentlichen Nachrichter auf Twitter von Matt Cutts – dem Kopf des Quality-Teams von Google. In diesem geht es darum, dass Google anscheinend plant den Bonus für Keyword-Domains neu zu definieren. Nach Angaben von Matt Cutts sollen hiervon zunächst rund 0,6% der englischsprachigen Suchergebnisse in den USA betroffen sein. Natürlich ist es dann nur noch eine Frage der Zeit, bis ein entsprechendes Update dieses Algorithmusupdates auch in Europa bzw. Deutschland ausgerollt wird.

Grund zur Panik?

Diese „Hoipsbotschaft“ von Matt Cutts ist nun keine, die man nicht schon geraume Zeit erwartet hätte. So ganz überraschend kommt die Nachricht als nicht und Suchmaschinenoptimierer und/oder Domainer haben schon lange vor dem Tag gezittert, an dem genau dieser Rankingfaktor vom Quality-Team endlich aufgegriffen wird. Dennoch sehe ich aktuell keinen Grund zur Panik.

Unbestritten sind Keyword-Domains ein wichtiger Rankingfaktor, aber eben nicht der einzige und mit Sicherheit auch nicht der Wichtigste. Bei der Domain handelt es sich letztlich nur um einen von mindestens 300 (vermutlich sind es sogar noch deutlich mehr) verschiedenen Rankingfaktoren. Eine Veränderung der Gewichtung ist bei den kontinuierlichen Optimierungsversuchen der Suchergebnisse durch Google durchaus natürlich und sogar nötig. Wenn neu Faktoren hinzukommen oder anderen aufgewertet werden (z.B. die Bouncerate oder der Authorrank), müssen andere Faktoren zwangsläufig abgewertet werden – anders lässt sich ein Algorithmus nicht ändern und verbessern.

Low-Quality-Domains oder Low-Quality-Projekte?

In seinem Tweet spricht Matt Cutts explizit von Low-Quality-Domains – „Google algo change will reduce low-quality „exact-match“ domains in search results”.

Nimmt man diese Aussage ganz genau, müsste man jetzt zunächst die Frage stellen: Meint Matt Cutts wirklich nur Low-Quality Domains oder wirklich Low-Quality Projekte – oder beides? Das ist durchaus keine Erbsenzählerei sondern könnte unter Umständen als Rankingfaktor sogar sehr wichtig sein, besonders wenn man sich so manche Spam-Domains in den USA anschaut.

Beispiel: Die Domain carrental.com ist ohne Zweifel eine Keyword-Domain, aber macht die Domain einen Low-Quality-Eindruck? Meiner Meinung nach nicht. Aber es gibt auch andere Beispiele wie z.B. Domains im Stil von buycheapuggbootsonline.com, welche meiner Meinung nach deutlich besser ins genannte Bild von Matt Cutts passen dürften. In solchen Fällen braucht man in der Regel nicht mal die Website aufzurufen um zu erahnen, dass hier entweder der Content der Website Schrott ist oder das Linkbuilding hier nicht ganz astrein gelaufen sein dürfte.

Fazit

Keine Panik auf der Titanic! Keyword-Domains werden auch in Zukunft ein wichtiger Rankingfaktor bleiben, da bin ich mir ganz sicher. Ich interpretiere die Botschaft von Matt Cutts eher so, als würde man bei Google momentan eher Jagd auf schlechte Projekte machen, die auch unter eben solchen schlechten Domains – z.B. bestehend aus mehr als 3-4 Keywords – projektiert wurden. Eben Projekte, die dem Nutzer wirklich keinerlei Mehrwert bieten, nur auf den schnellen Affiliate-Klick aus sind und zudem durch mieses oder gar automatisiertes Linkbuilding auffällig geworden sind. Eben billig („now-quality“) wirken. Ich könnte mir vorstellen, dass solche Websites durchaus bis zu 5% in den Suchergebnissen ausmachen.

Besitzer von guten Keyword-Domains wie autovermietung.de, seo-agentur.com, kreditkartenvergleich.org, etc. brauchen sich meiner Meinung nach auch in Zukunft keine Gedanken machen zumal sie auch auf die Nutzer deutlich vertrauenswürdiger wirken als z.B. autovermietung-auto-mieten.de oder ähnliches.

Was ist eure Meinung zum Thema Keyword-Domains? 😉