Vor ein paar Tagen hat Marco aka Seonaut einen recht interessanten Artikel mit dem spannenden Titel „Der SEO – Das Arschlochkind“ geschrieben und in seinem SEO-Blog seonauten.com veröffentlich. Kernaussage war es dabei, dass Suchmaschinenoptimierer inzwischen durchaus einen Ruf zu verlieren haben – nicht nur innerhalb der SEO-Szene, sondern ganz besonders dort, wo genau diese Dienstleistungen tatsächlich täglich in Anspruch genommen werden: In Unternehmen! Die Frage die sich mir schon sei einiger Zeit stellt: Haben SEOs tatsächlich einen so schlechten Ruf und falls ja, woher kommt dieser?
Der Ruf des Suchmaschinenoptimierers
Ich weiß nicht genau wie eure bisherigen Erfahrungen als SEO-Dienstleister oder Inhouse-SEO sind, aber viele werden bestimmt ebenfalls die Erfahrung gemacht haben, dass Suchmaschinenoptimierung immer noch am liebsten hinter vorgehaltener Hand betrieben wird – zumindest bei denen, die diese Dienstleistungen in Anspruch nehmen. Ich vergleiche das Thema immer ganz gerne mit der Bild-Zeitung: Offiziell liest sie natürlich niemand, aber trotzdem gehen jeden Tag einige Millionen Exemplare davon über den Ladentisch. Genauso ist es letztlich auch mit SEO-Dienstleistungen. Nur wenige möchten darüber sprechen – was aus strategischen Gründen natürlich sinnvoll und auch durchaus legitim ist.
Nichtsdestotrotz ist es leider noch so, dass das Bild vom Suchmaschinenoptimierer – auch wenn er nachweislich primär mit sauberen Mitteln arbeitet – beim Kunden, oder im Fall eines Inhouse-SEOs bei den übrigen Arbeitskollegen in einem Unternehmen, einen gewissen abgestandenen und faden Beigeschmack auslöst. Das Bild vom „Hütchenspieler“ aus der Fußgängerzone ist hier oft gar nicht so weit entfernt. Die Frage ist nur: Warum?
Der Job des SEO ist eine unheimlich verantwortungsvolle Aufgabe, an die man nicht einfach irgendjemanden ransetzen sollte. Dank seines strategischen, konzeptionellen und technischen Know-Hows verdienen viele Unternehmen durch entsprechende SEO-Maßnahmen deutlich mehr, wobei dies in der Regel auch mit einer langjährigen Erfahrung des Suchmaschinenoptimierers zutun hat. Trotzdem ist SEO für viele Kunden weiterhin ein Buch mit sieben Siegeln, auch wenn das Reporting in der Regel lückenlos und verständlich ist. Im Grund ist also alles im Lot, gäbe es da nicht die schwarzen Schafe…
SEO vs. SEO – Die schwarzen Schafe
Mit schwarzen Schafen meine ich an dieser Stelle nicht nur die Blackhats und Scriptkiddies, die sich durch gehackte Websites Backlinks oder Traffic für ihre eigenen Seiten verschaffen. Dieser Punkt ist in der breiten Masse kaum bekannt. Wesentlich bekannter und größer sind aber meiner Meinung die Probleme mit den Spammern und ihren zahlreichen automatisierten Tools. Ich werde hier jetzt keine Namen nennen, aber ich denke einige von euch wissen welche ich meine. Und auch die Ergebnisse habt ihr vermutlich schon x-mal gesehen bei euren Analysen gesehen. Hier ein Beispiel…
Ich weiß nicht wie eure Meinung dazu ist… Mir geht bei sowas nicht nur regelmäßig der Puls, sondern ich frage mich zudem was der Kappes soll? Das Problem bei genau solchen automatisierten Sachen ist nicht nur, dass der Bereich SEO unweigerlich in ein schlechtes Licht gerückt wird, sondern dass hier nicht selten auch zugleich nützliche Linkquellen – egal ob Forum, Gästebuch, Blogkommentar, Webkatalog, Social Bookmark, etc. – unbrauchbar für alle gemacht werden.
Das Ergebnis solcher automatisierten Einträge ist, dass alle Suchmaschinenoptimierer als „die Spammer“ über einen Kamm geschert werden und damit den Ruf strapazieren – und um es mit Verlaub zu sagen: Mit SEO hat der oben gezeigte Backlink-Spam nun überhaupt nichts zutun – und von nachhaltigem SEO wollen wir gar nicht erst sprechen! Was zudem besonders ärgerlich an dieser Sache ist, dass viele eigentlich sonst recht brauchbare Linkquellen aufgrund solcher Maßnahmen, irgendwann vom Betreiber der Website abgeschaltet werden, sodass weder der Whitehat- noch der Blackhat-SEO etwas davon habt. Letztlich werden dadurch Linkquellen schlicht verbrannt. Ein bekanntes Zitat sagt „Weniger ist mehr“ und das gilt es auch im Linkbuilding gelegentlich zu beachten.
Im Prinzip könnte man nun behaupten, dass es in gewissem Rahmen also um hausgemachte Probleme handelt, nämlich wenn fragwürdige Aktivitäten einiger Weniger auf die saubere breite Masse abfärben. Deshalb mal die Frage an euch: Wie seht ihr die Situation? Haben SEOs einen Ruf zu verlieren? Welche Aspekte schaden dem Ruf noch (außer automatisiertem Spam)?