Noch diese Woche soll also Microsofts neue Suchmaschine Bing (Codename Kumo) an den Start gehen und der Konkurrenz (besonders der großen, bunten Suchmaschine) das fürchten lehren. So hat Microsoft vor wenigen Tagen bereits bekannt gegeben, bis zu 100 Millionen US-Dollar in die TV-, Radio- und Print-Werbekampagnen für die neue Suchmaschine zu pumpen – womit man sogar deutlich über dem Budget für Werbung des Hauptkonkurrenten Google liegt. Allerdings könnte Microsofts Plan, auf diese Weise die breite Masse an Nutzern für sich zu gewinnen, womöglich in die Hose gehen – zumindest wenn es nach einem Bericht im Onlinemagazin Silicon Valley Insider geht.

Suchmaschinen Mageleo und HulbeeIn diesem Bericht mit der näckischen Headline (frei übersetzt) „Benutzer lieben Microsoft und die Yahoo Suche – wenn das Google-Logo darüber prangt“ geht es um einen Google-internen Test, der folgenden Sachverhalt gezeigt hat: Für den Erfolg einer Suchmaschine ist nicht primär die Qualität der Suchergebnisse, sondern viel mehr die Markenbindung der Nutzer mit einem Dienst entscheidend! Natürlich würde man dies nicht behaupten, wenn es nicht auch eine entsprechende Case-Study geben würde. So haben die Mannen rund um Google einen internen Versuch durchgeführt, bei dem die Suchergebnisse konkurrierender Suchmaschinen wie z.B. Yahoo, MSN/Live, Cuil, Ask, AltaVista, etc. in das Seitenlayout von Google gegossen und Testpersonen vorgesetzt wurden. Zum Vergleich wurde dieses Spielchen natürlich auch in umgekehrter Weise durchgeführt, wobei die Google-Suchergebnisse in das Layout von fremden Suchmaschinen integriert wurden. Das Ergebnis: Die Probanden empfanden immer die Suchergebnisse als besser, über denen das Google-Logo platziert war!

Ok, für Microsoft könnte dieser Sachverhalt, die Bequemlichkeit bzw. die Gewohnheit der Nutzer tatsächlich zu einem harten Brot werden, aber die Fragen, die sich dadurch aufdrängt, sind wesentlich relevanter… Google hat sich inzwischen also einen gewissen „Vertrauensbonus“ auf gute Suchergebnisse bei den Nutzern erkämpft – aber sind wir wirklich schon so abhängig von einer einzigen Quelle, daß wir nicht mehr nach dem Inhalt, sondern eher nach dem Design entscheiden? Ist das gut oder schlecht für die Objektivität der Nutzer? Was meint ihr?