Vor einigen Tag sprach Benjamin in seinem SEOlicious-Blog mal wieder das beliebte Thema „www.“ an. Dabei ging es ihm darum, daß es sogar im Jahr 2009 scheinbar immer noch einige Internetnutzer gibt, die ein „www.“ in ihre Emailadresse mogeln (obwohl dort gar keines hineingehört) und sich dann wundern, daß sie keine Antwort erhalten. Besonders ärgerlich ist dies jedoch dann, wenn durch solche Fehler Leads über Affiliate-Netzwerke verloren gehen bzw. diese storniert werden und dem Websitebetreiber Umsätze verloren gehen. A propos Umsatz: Nicht nur die Nutzer von Emailadressen scheinen noch Probleme mit dem String „www.“ zu haben, wie ich selbst feststellen mußte.

Meine Freundin und ich kamen gestern auf die Idee, für eine kleine Spritztour übers Wochenende in den Süden des Landes ein Cabrio zu mieten, denn gerade bei diesem herrlichen Wetter möchte man nicht unbedingt in der geschlossenen Limo sitzen und sich von der A/C verwöhnen lassen. Ergo ging ich ins Internet und klapperte dabei die mir bekanntesten Anbieter wie z.B. Avis, Sixt, Europcar, Budget und Hertz ab.

Nun ist man ja als begnadeter Internetnutzer inzwischen oft sehr sparsam an der Tastatur und gibt statt z.B. „www.domain.de“ oft nur noch „domain.de“ in den Browser ein, wobei man längst erwartet, daß die entsprechende Seite dennoch ohne zur Murren aufgerufen wird. In der Regel wird man dabei von beispielsweise „domain.de“ auf „www.domain.de“ umgeleitet. Doch wie ich erneut feststellen mußte, scheint sich auch 2009 noch nicht überall – selbst in großen Unternehmen – herumgesprochen zu haben, daß nicht alle Nutzer automatisch immer ein „www.“ vor die URL setzen. So wurde ich gestern bei einem der bekannten Autovermieter mit folgender Botschaft beglückt:

We’re Sorry

The page you are trying to access cannot be found. It has likely been moved or was deleted from this website. We apologize for the inconvenience.

To access our homepage, please Click here.

If you came to this page using a link from another web site, please let us know. Please send us an email, and we will have the link corrected.

Dummerweise brachte der „Click here“-Link leider nicht sehr viel, da er wieder auf die selbe URL, nämlich die .de-Domain ohne „www.“ verwies – Ein Teufelskreis.

In meinem Fall war dies nun nicht weiter tragisch, da ich dann einfach mal die URL mit „www.“ ausprobierte und so schließlich doch noch auf der gewünschten Website landete. Aber in Extremfällen, nämlich bei eher unbedarften Internetnutzern – und davon gibt es scheinbar noch sehr viele, wie SEOlicious gezeigt hat – kann ein solcher Bug in der Konfiguration eines Webprojektes wie z.B. bei einer Autovermietung täglich hunderte oder gar mehrere tausende Nutzer und damit zahlende Kunden kosten!

Das schlimme: Mein Beispiel ist kein Einzelfall. Mir sind schon des öfteren Websites und Onlineshops aufgefallen, die in selbem Stil verfahren: Gibt man kein „www.“ in der URL an, wird die Seite einfach nicht aufgerufen oder man landet auf einer Fehlerseite. Aus ökonomischer Sicht ist so etwas die reinste Katastrophe, denn es gibt nichts schlimmeres als einen interessierten Kunden (und das ist man, wenn man eine URL ansurft) im Regen stehen zu lassen bzw. auf eine „File not found“-Seite umzuleiten.

Nutzer/Kunden müssen auch heute noch an die Hand genommen werden und im Internet ist hier die Erreichbarkeit einer Website auch für DAUs ein elementarer erster Schritt! Ich denke, das werden der SEOux-Indianer und SEOdeluxe – die ja ebenfalls im Bereich Autovermietung tätig sind – bestätigen können. Jeder Websitebetreiber freut sich schließlich über Nutzer auf seiner Website und manche leben sogar davon. Aber egal wie groß die Website oder das Unternehmen auch ist – JEDER Besucher zählt und ist womöglich ein zahlender Kunde! Fazit: Achtet auf die Erreichbarkeit eurer Websites – mit oder ohne www.