Wie ich gerade auf der Website des Wall Street Journals und Yahoo News gelesen habe, ist es nun soweit: Der Mitbegründer und CEO Jerry Yang räumt seinen Chefsessel bei der Suchmaschine Yahoo und führt die Geschäfte noch solange weiter, bis ein Nachfolger für den Posten gefunden wurde. Die Diskussion um einen Rücktritt von Yang scheint schon mehrere Wochen innerhalb von Yahoo geführt worden zu sein. Als ein möglicher Hintergrund für den Rücktritt werden auch die gescheiterten Verhandlungen mit Microsoft und dessen ursprüngliche Offerte von 31 US-Dollar pro Aktie genannt. Inzwischen werden die Yahoo-Aktien mit einem Preis von etwas über 10 US-Dollar pro Aktie an der Börse gehandelt, was besonders den Großaktionären wie z.B. Carl Icahn sauer aufstößt und zu kräftigen Diskussionen auf der letzten Aktionärsversammlung zwischen Jerry Yang und Carl Icahn geführt hat.

Nach der gescheiterten Zusammenarbeit zwischen Google und Yahoo hatte Jerry Yang Microsoft Anfang November nochmals die Option zur Yahoo-Übernahme eröffnet, was Microsoft-Chef Steve Ballmer allerdings dankend ablehnte. Nach dem anstehenden Führungswechsel bei Yahoo könnten diese Gespräche allerdings wieder anlaufen – dann aber natürlich zu einem deutlich niedrigeren Preis. Sollte Yahoo von Microsoft ein Angebot von 10-15 US-Dollar erhalten, wären sie damit vermutlich schon mehr als zufrieden. Für Microsoft wäre es dann schon ein richtiges Schnäppchen und ein strategisch wichtiger Schachzug: Immerhin könnte man so zusammen mit der hauseigenen Suchmaschine MSN/Live auf einen globalen Gesamtanteil im Suchmaschinenmarkt von 5-10% auf 30-35% aufholen. Meine Vorhersage zum Microsoft/Yahoo-Rosenkrieg: Microsoft kauft Yahoo innerhalb von 6 Monaten zum Preis von 12,50 US-Dollar pro Aktie!