Mobiles Internet und Suchmaschinenoptimierung für das Mobile Internet ist aktuell in aller Munde. Daraus ergibt sich natürlich auch eine durchaus berechtigte allgemeine Frage: „Mobiles Internet – Nice to have oder schon ein Muss?“. Ist das Mobile Internet für das Handy (Smartphone, PDA) wirklich schon interessant und so weit fortgeschritten, dass man den guten alten Desktop-PC einmotten kann? Deshalb möchte ich heute mal in kompakter Form die allgemeinen Vorteile und Nachteile des mobilen Internets auf Basis von Handys für Nutzer und Unternehmen aufzeigen (wobei meine Liste natürlich keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt) und anschließend auch gleich die Fragen zur persönlichen Nutzung des Mobilen Internets in Bezug auf Mirkos Blogparade beantworten.

Vorteile:

  • Ständige Erreichbarkeit
    Im Vergleich zum klassischen Internetzugang, hat man das mobile Endgerät i.d.R. immer dabei. Der Nutzer kann also auch unterwegs auf Webinhalte zurückgreifen. Für Unternehmen also eine durchaus interessante Zielgruppe, da durch die verstärkte Nutzung zusätzliche Einnahmen (Clicks, Leads, Sales) generiert werden können.
  • Ort- und Zeitunabhängigkeit
    Während man am Tag nur eine verhältnismäßig kurze Zeit vor dem PC und im Internet verbringt (z.B. während der Arbeit oder erst nach der Arbeit), so hat man das mobile Endgerät auch oft während und nach der Arbeit dabei – z.B. beim Einkaufen, bei Freunden/Bekannten, am Wochenende, im Auto, auf Reisen, etc. und kann so schnell nach aktuellen Informationen und Angeboten suchen.
  • Schnelle und direkte Kommunikation
    Während man beim klassischen Internetzugang aufgrund von Berufstätigkeit mit längeren Feedbackzeiten rechnen muss, z.B. Antwort auf eine Email vom Kunden, so kann der Nutzer seine Emails auch schnell von unterwegs abrufen und beantworten. Auf diese Weise könnten sich auch bald Veränderungen bezüglich der Nutzungszeitpunkte ergeben. Während z.B. bei eBay ein Großteil der Verkäufe zwischen 18 und 22 Uhr durchgeführt werden (also nach der Arbeit), so werden dies im mobilen Internet über den gesamten Tag verteilt.
  • Unmittelbare Reaktion/Handlung
    Nutzer können Bestellungen direkt und von jedem beliebigen Platz aus durchführen. Es ist dann nicht mehr nötig zu warten, bis man Zuhause, bei Bekannten oder einem Internetcafe ist um eine Bestellung oder ein anderes Feedback zu tätigen. Durch unmittelbare Handlungsmöglichkeiten werden auch Spontankäufe gefördert. Auch der Faktor „Vergessen“ wird auf diese Weise erfolgreich umschifft.

Nachteile:

  • Kleines Display
    Auch wenn bei den moderneren Endgeräten die Displaygröße in den letzten Monaten/Jahren deutlich gestiegen ist, so ist das Maximum wohl dennoch bald erreicht, denn viel größer dürften die mobilen Geräte für die Jackentasche nicht mehr werden. Die Darstellungsmöglichkeit von Produkten und Dienstleistungen ist also deutlich geringer und kompakter, was besonders für teure und erklärungsbedürftige Produkte zum Nachteil werden kann, da diese aufgrund des Preises oder Produkteigenschaft nicht ad-hoc von Nutzer bestellt werden.
  • Beschränke Interaktion
    Flash und Java sind zwar längst bei vielen mobilen Endgeräten angekommen, aber auch hier werden die Möglichkeiten zur Interaktion oft durch die geringen Displaygröße eingeschränkt.
  • Surfgeschwindigkeit
    Leider ist noch keine flächendeckende Verfügbarkeit von UTMS – besonders außerhalb von Ballungsräumen – vorhanden, was bedeutet, dass dort oft mit geringen Übertragungsraten auf dem Niveau von ISDN vorlieb genommen werden muss. Dies senkt nicht nur die Motivation der Nutzer, sondern stellt auch Unternehmen und Websitebetreiber vor die Herausforderung einer gesunden Balance zwischen Zielgruppenereichung und Informationsvielfalt bzw. Produktdarstellung.
  • Verbreitung von Smartphones
    Die Verbeitung der Smartphones ist in den letzten Monaten/Jahren zwar deutlich gestiegen (nach einer Studie von TNS Infratest liegt die Verbreitung in Deutschland bei mehr als 40%), dennoch zeigt sich hierdurch auch, dass noch viele Nutzer keinen Bedarf am mobilen Internet sehen, was vermutlich an den o.g. Punkten liegen könnte. Nun könnte man behaupten, dass 40% schon eine sehr große Reichweite ist. Dem ist leider nicht so, den aus der TNS Infratest Studie geht hervor, dass von diesen 40% Smartphone-Besitzer nur 20% tatsächlich das Internet nutzen. Nur ganze 14% versenden E-Mails via Mobiltelefon. Diese Zahlen betreffen nicht die mobile Internetnutzung über Notebooks/Netbooks.
  • Kosten
    Nicht nur die Kosten für das Endgerät, sondern auch die laufenden Kosten für die Nutzung sind derzeit noch ein brisantes Thema. Diese liegen i.d.R. noch oft deutlich über denen eines regulären DSL-Anschlusses. Sind für eine z.B. 6000er DSL-Flatrate je nach Anbieter rund 20-40 Euro/Monat fällig, so liegen die Kosten bei günstigen Discount-DSL-Anbietern noch bei rund 75 Euro/Monat. Möchte man in den Genuss von beiden Anschlüssen kommen, liegt man also im Schnitt bei rund 100 Euro/Monat.

Fazit: Das Mobile Internet über Mobiltelefone wird mit weiterer Verbreitung und sinkenden Kosten zukünftig mit Sicherheit eine wichtige Rolle spielen – zumindest für einen kurzen Surf auf Nachrichtenseiten, bei eBay oder um mal schnell den Emaileingang zu prüfen. Die Internetnutzung über klassische Endgeräte wie PCs wird sie aber wohl nicht einholen können, da das Mobiltelefon aufgrund seiner Beschaffenheit für eine längere und intensive Nutzung des Internets einfach nicht geeignet ist. Kurz: Aktuell kann ich noch gut auf ein internetfähiges Handy verzichten (wesentlich interessanter ist da für mich die mobile Internetnutzung über das Notebook bzw. Netbook). Für alle die doch nicht „ohne“ können, sollten Unternehmen darauf achten, daß sie dem Nutzer wirklich nur die wichtigsten Informationen auf ihren für mobile Endgeräte ausgelegt Websites präsentieren – weniger ist in diesem Fall oft mehr. In Sachen Suchmaschinenoptimierung für Mobilfunkgeräte sollte man dennoch aber auf jeden Fall die Augen und Ohren offen halten, daß Thema wird in den nächsten Monaten deutlich an Bedeutung gewinnen.

Wie bereits oben angesprochen: Auch Mirko beschäftigt sich aktuell mit dem Thema Mobiles Internet und hat dazu auch gleich noch eine kleine Blogparade gestartet, bei der es einen UMTS USB-Stick von T-Mobile inkl. Xtra-Card zu gewinnen gibt! Bei der Gelegenheit möchte ich auch gleich nochmal auf mein eigenes Hosting-Gewinnspiel in Kooperation mit Estugo Webhosting hinweisen… also schnell mitmachen!

So, und hier nun meine Antworten auf Mirkos „Fragenkatalog“:

  • Nutzt Ihr schon das Mobile Internet, welches Gerät benutzt Ihr zum mobilen surfen?
    Kein Smartphone, aber ein Eee-PC.
  • Wie viele Stunden seit Ihr im Monat etwa mobil online und wie viele Stunden über feste Anbindungen?
    Mobil: unterschiedlich, 0-10 Stunden/Woche; Klassisch: unterschiedlich, 0-12 Stunden/Tag.
  • Welche Dienste und Trends seht im Im Bereich mobiles Internet?
    Vorranging werden vermutlich folgende Dienste verstärkt über Mobiltelefone genutzt werden: Email, Nachrichten, Social Networks und ggf. Onlineshops. Also eher Dienste, die schnell angesurft und wieder verlassen werden. Der Faktor „Content“ sollte hier neu betrachtet werden, da der Nutzer sich keine x Seiten auf seinem Mobilfunktelefon durchlesen wird. Komtakt muß es sein…

Und wie siehts bei euch aus… seid ihr schon „drin“? *g*
(Vielleicht erinnert sich ja noch jemand an die Werbung von 1999)