Für die nächsten 5 bis 10 Jahre ist eine klare Entwicklung im Bereich Online-Marketing zu erwarten. Dies hängt mit der zunehmenden Datenübertragungsrate, beispielsweise durch High-Speed-DSL, zusammen. Daher werden Online-Videos für immer mehr Nutzer zugänglich, wenn nicht sogar schon von ihnen erwartet. Allerdings gibt es bei der Anwendung einige Fallstricke, die man recht einfach vermeiden kann, wenn man richtig vorgeht. Dieser Artikel hilft euch dabei, das richtige Format für euer Webvideo zu finden und die Vorteile des Videomarketing einfach und schnell zu nutzen. Denn Videos eignen sich nicht nur dafür die Conversion-Rate deutlich zu steigern, sondern sind auch ein wichtiges Element im SEO. Gastautor Martin Okunnuga, dessen Büro nur ca. 5 Minuten von meinem Office entfernt liegt, erklärt euch heute in meinem Blog worauf es bei Online-Videos ankommt!

Video-Marketing – Visuelle Anreize werden im Online-Marketing immer wichtiger!

Worüber sich wahrscheinlich alle SEO-Experten und Online-Marketer einig sind ist, dass Google seine Nutzer zufrieden stellen will. Eine der schlimmsten Sachen also, die euch für eine Webpräsenz passieren kann, ist, dass ein User bei Google nach einem für euch relevanten Begriff sucht, Google schlägt dem User dann eure Website vor, dann klickt der User auf den Link zu eurer Webseite, um dann direkt wieder zurück zu Google zu gehen und die gleiche Suchanfrage erneut zu stellen. Bounce! Damit zeigt er Google, dass das gerade gezeigte Ergebnis nicht relevant ist.

Aber auch ohne die Google Suche hat Google extrem viele Informationen über das Nutzerverhalten. Schließlich nutzt mittlerweile fast jeder dritte Google Chrome. Und Chrome sendet immer schön brav alles was erfasst werden kann nach Hause zu Tante-Google. Die Absprungrate ist somit eine der wenigen unbestrittenen Faktoren für die Suchmaschinenoptimierung. Steigert ihr die Conversion-Rate der Webseite, reduziert sich also gleichzeitig die Absprungrate.

Gute Videos steigern die Conversion-Rate in der Regel erheblich. Somit wird eure Webpräsenz zu Googles Liebling. Einige gehen sogar so weit, dass sie sagen: „CRO = SEO“. Also Conversionrate-Optimierung entspricht Suchmaschinen-Optimierung. Hier kann mit CRO natürlich auch gemeint sein, dass die Nutzer im Durchschnitt länger auf den Webseiten verweilen, weil sie sich mit den Videos beschäftigen. Auch das kann eine Conversion sein. Das trifft übrigens beispielsweise auf Facebook zu. Aber auch auf XING. Denn auch auf XING kannst Du mittlerweile Videos einbinden. Natürlich gibt es unzählige weitere Beispiele, die diese These untermauern. Klassische Conversions wie Bestellungen, Eintrag in deinen Newsletter, Kontaktanfragen oder Kommentare werden durch gute Videos natürlich auch geboostet.

Die drei Videotypen

Zu nennen sind hier im wesentlichen drei verschiedene Videotypen. Natürlich gibt es Mischformen daraus, aber zur Vereinfachung möchten wir es an dieser Stelle bei den folgenden drei Möglichkeiten für Webvideos belassen.

1. Talking Hands

Stellt sich ein Mensch vor die Kamera, so dass man ihn beim Sprechen sieht, spricht man von „Talking-Hands“. Diese Art von Video ist sehr schnell erstellt und eignet sich besonders, wenn ihr eine Beziehung zu den Nutzern aufbauen möchtet. Wenn es euch also beispielsweise darum geht, dass die Nutzer sich nach und nach die Videos anschauen und somit Vertrauen zu euch persönlich finden, um dann, beispielsweise eine hochpreisige Dienstleistungen bei euch zu kaufen, ist „Talking-Hands“ zu empfehlen.

2. Animationsfilme

Die Animationsfilme kommen immer mehr Mode. Das liegt daran, dass man sich sehr gut mit einem animierten Charakter identifizieren kann und somit leichter ein eigenes Problem angeht. Möchte man beispielsweise mit dem Rauchen aufhören und jemand sagt Dir: „Du hast ein Problem mit dem Rauchen“ (Du bist falsch), dann löst das häufig eine Abwehrreaktion aus. Man sagt sich innerlich. „Nein, habe ich nicht! Ich könnte schließlich jederzeit aufhören. Das habe ich schon mehr als zehnmal geschafft gestern und heute.“ 😉 Dann braucht der Betrachter sich nicht weiter mit dem unbequemen Thema zu beschäftigen und das Video verzielt seine Wirkung. Bei einem guten Animationsfilm hingegen ist es so, dass der animierte Charakter das Problem hat. „Das ist Tom. Er hat ein Problem. Er raucht nämlich mehr als 30 Zigaretten am Tag und seine Gesundheit…“. Jetzt fühlt man sich nicht mehr persönlich angegriffen, sondern man kann sich mit dem Charakter identifizieren, mitfühlen und interessiert sich für seine Lösung. „Wie hat er’s geschafft? Schaffe ich es auch so wie Tom?“ Es wurde zudem feststellen, dass auch erwachsene Menschen gute Geschichten lieben und diese in Form eines Videos gerne bis zum Ende anschauen. Dann fällt es vielen Betrachtern leicht, der Call-To-Action zu folgen. Beispielsweise: „Kaufen Sie jetzt das eBook und Sie werden zum Nichtraucher, so wie Tom!“

3. Screen Capture Video

Die so genannten „Screen Capture Video“ oder zu deutsch „Bildschirm-Videos“ eignen sich besonders für Videoanleitung, Tutorials oder Ähnliches. Hierbei filmt ihr euren Bildschirm ab und sprecht dazu wahlweise ins Mikrofon. Auch diese Videos sind besonders leicht und schnell erstellt und haben den immensen Vorteil zu einer Text-Erklärung, dass der Betrachter wirklich genau sieht, wann er wo was zu klicken hat. Das ist bei einem Text für einige User nicht hundertprozentig ersichtlich. Übrigens! Kleiner Tipp am Rande: Mit dem html5-Player (youtube.de/html5) lassen sich YouTube-Videos schneller abspielen. Eine kurze Video-Anleitung findet ihr hier: . Probiert es einfach mal aus. Häufig ist das Textverständnis bei 2-facher Geschwindigkeit besser, weil man dann gedanklich nicht abschweift und konzentrierter zuhört. Und es spart extrem viel Zeit!

Für wen eignet sich Webvideo?

Webvideo eignet sich für fast alle Unternehmer, die eine Bindung zu ihren Kunden aufbauen wollen. Natürlich eignet sich Webvideo auch für Selbstständige oder Network-Marketer, die neue Geschäftspartner suchen. Aber auch für Personengruppen, bei denen es wichtig ist, dass man Vertrauen aufbaut. Schließlich wird derjenige der in einem Video zu einem bestimmten Thema zu sehen ist, automatisch als Experte zu diesem Thema angesehen. Webvideos eignen sich aber auch, um Traffic auf die eigenen Webseiten zu lenken. Seitdem YouTube zu Google gehört, ranken Videos sehr schnell bei Google. Verlinkt ihr dann von dem Video direkt auf eure Landingpage oder eure Affiliate-Produkte, habt ihr damit recht einfach qualifizierten Traffic generiert. Für mich persönlich ist es aber die Zeiteinsparung, die Videos so mächtig machen. Anstelle einen Sachverhalt hunderte Male persönlich „Face-To-Face“ zu erklären, verweise ich einfach auf das entsprechende Video. Das ermöglicht es nicht nur mehr Menschen gleichzeitig zu erreichen, sondern es schenkt einem mehr Zeit, für die wirklich wichtigen Dinge im Leben.

Die drei Hauptfehler bei einem Video

Sicherlich gibt es unzählige mögliche Fehler, doch drei sind an dieser Stelle besonders hervorzuheben. Erstens: Der Aufbau des Videos spielt häufig eine deutlich größere Rolle, als die verwendete Technik und das perfekte Equipment. So kennt ihr bestimmt einige so genannte Imagevideos, bei denen man sich fragt. „Was soll das Ganze hier?“ Die Unternehmer geben zuweilen sehr viel Geld für diese Selbstbeweihräucherung aus. Diese Videos plätschern so vor sich hin und man schaltet oft gedanklich ab oder zappt schnell nach vorne, um nicht noch mehr Zeit dafür zu investieren. Der Fehler liegt also in der Struktur und im Inhalt. Eine einfache Lösung für euch ist, dass ihr eure Videos nach der so genannten AIDA-Formel (aus dem klassischen Marketing) aufbaut. Bei Animationsfilmen eignet sich hingegen die Dramaturgie der Heldenreise. Wie ihr diese bequem erstellt, lernt ihr im kostenlosen EMM-Key!-Mitgliederbereich. Dann könnt ihr selbständig schicke und spannende Animationsfilme in wenigen Stunden erstellen.

Der zweite große Fehler ist, dass in dem Video nicht die „What is in it for me?“- Frage beantwortet wird. Also was bedeutet es für mich? Was habe ich davon? Und genau diese Frage müsst ihr in euren Videos beantworten! Was haben eure User davon, dass ihr jetzt hier ein Video präsentiert? Die User interessieren sich einfach nicht für eure tollen Qualifikationen und was ihr nicht so alles tolles gemacht habt, wenn es sie nicht direkt betrifft. Der User interessiert sich nicht dafür, wie viele Umdrehungen eure Bohrmaschine pro Minute schafft oder wie viel Moment sie leistet. Der User hat ein Problem (oder mehrere) und genau dieses Problem will er gelöst wissen. Es könnte zum Beispiel sein, dass er zuhause einen Spiegel anbringen möchte. Sagt dem User also nicht „unsere wunderbaren Bohrmaschinen haben 1800 Umdrehungen/min und ein maximales Drehmoment von 4000 Newtonmeter“, weil er dann immer noch nicht weiß, was er davon hat. Sondern sagt eurem Nutzer: „Sie können mit dieser Maschine ganz bequem Löcher in ihre Hauswände bohren und Ihre Frau wird begeistert sein, was sie für einen tollen Mann hat und ihre Kinder werden sich über so einen tollen Papa freuen!“ (A-ha! das habe ich von dieser Bohrmaschine, denkt der Betrachter. Klick-klick und bestellt!)

Der dritte und wahrscheinlich mächtigste Fehler ist, dass der Anspruch an sich selbst einfach zu hoch ist. Viele Unternehmer versuchen das perfekte Video zu produzieren. Nachdem die ersten Versionen erstellt sind, werden andere Leute befragt was sie davon halten. Dadurch ergeben sich neue Ideen und das Video soll verbessert werden. Nachdem nun das zweite und dritte Video erstellt worden ist, ist es noch immer nicht ganz hundertprozentig perfekt. Man feilt weiter daran herum und findet immer wieder Kleinigkeiten und verbessert und verbessert und verbessert… Somit schiebt man den Veröffentlichungstermin vor sich her. Das führt meist dazu, dass man im Zweifel nie fertig wird und das Projekt komplett abbricht, bevor man überhaupt etwas damit erreicht hat, außer viel Zeit, Geld und Energie in den Sand gesetzt zu haben. Daher achtet darauf, dass ein fertiges Video fast immer deutlich besser ist als ein perfektes Video, das nicht fertig ist. Oder man kann sagen: Fertig ist besser als perfekt. Oder besser den Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach.

Das Fazit

Online-Videos bieten euch viele Vorteile. Hierzu zählt die schnelle Erstellung und die Steigerung der Conversion-Rate. Zusätzlich positioniert ihr euch als Experte. Vermeidet die wichtigsten Fallstricke und baut eure Videos mit einer guten Methode auf, meist entweder nach der AIDA-Formel oder der Dramaturgie der Heldenreise. Auf diese Weise könnt ihr nicht auf euch aufmerksam machen, sondern zugleich neue Kunden gewinnen.

Über den Gastautor: Martin Okunnuga von EMM-Key! erstellt für Unternehmer automatisierte E-Mail-Marketing-Prozesse, mit denen sie lukrative Kunden gewinnen. Zudem ist er passionierter und leidenschaftlicher Video-Marketer. Eine seiner besonderen Stärken liegt darin, dem Unternehmer seine mächtigsten Stellschrauben aufzuzeigen. Wenn beispielsweise das Ziel mehr Profit ist, dann ist es manchmal einfacher die Website zu optimieren, als noch mehr User auf die Website zu lenken.